Acanthias alsaticus nov. sp.
Es liegen einige kleine Zähnchen von Lobsann vor, welche dieser bisher im fossilen Zustande sehr seltenen Gattung angehören. Diese Zähnchen gehören dem Unterkiefer an und stimmen vollständig, nach Vergleich mit recentem Material, mit denjenigen von Acanthias überein. Der an der Vorderseite in der Mitte herabreichende Schmelzwulst verweist sie sogleich zur Familie der Spinacidae. Die Zähne von Spinax selbst und von Scymnus weichen durch ihre Gestalt ab, und auch die sehr ähnlichen Unterkieferzähne von Centrophorus sind kürzer, höher und haben einen längeren absteigenden Schmelzwulst Der sehr stark nach rückwärts gewendete Apex der Mittelspitze, derart dass nur die eine Seite desselben die Zahnschneide bildet, ist sehr charakteristisch; Fig. 2 gibt die Gestalt eines Zähnchens wieder, das 3,5 mm lang ist, doch liegt auch das Fragment eines etwas grösseren gleichartigen Zähnchens vor. Obwohl in der Gestalt dem lebenden Acanthias vulgaris Risso sehr ähnlich, weichen unsere fossilen Zähnchen etwas durch ihre längere, niedrigere Krone ab. Keine der mir bekannten fossilen Formen stimmt genau überein, am wenigsten die von Probst aus der miocänen Molasse von Baltringen beschriebenen Formen, die beide kürzer und höher sind und einen nicht so stark rückwärts geneigten Apex besitzen; diese könnten auch leicht Unterkieferzähne von Centrophorus sein, wie schon Smith Woodward bemerkt hat Die specifische Benennung dieser vereinzelten Zähnchen, die für den Septarienthon neu sind, ist natürlich eine provisorische, wie das ja bei so vielen Selachierresten der Fall ist.
aus: Andreae, A. ( 1890) Weitere Beiträge zur Kenntniss des Oligocäns im Elsass. Mitteilungen der Geologischen Landesanstalt von Elsass–Lothringen, 3: Seite 108, Figur 2