Heptranchias sp.

Ordnung: Hexanchiformes De Buen, 1926  Sechs- und Siebenkiemerhaie

Familie: Hexanchidae Gray, 1851

Gattung: Heptranchias Rafinesque, 1810

Typusart: Squalus cinereus Gmelin, 1789 (=Synonym von Heptranchias perlo (Bonnaterre, 1788)

Heptranchias perlo (Bonnaterre, 1788) © Ross Robertson, Smithsonian Tropical Research Institute
Heptranchias perlo in BASS et al. 1975: männliches Tier, ca. 94 cm lang.

Die nachfolgenden Bilder zeigen das Gebiss eines weiblichen Tiers von Heptranchias perlo, ca. 102 cm lang, gefangen im Golf von Mexico, (Sammlung: Jaws International, Gordon Hubbell, Florida © Ross Robertson, Smithsonian Tropical Research Institute).

Heptranchias sp.

Bemerkung: Zähne der Gattung Heptranchias wurden bisher in Ablagerungen der nordalpinen Molasse nur vereinzelt nachgewiesen (Pfeil 1983, Barthelt et al. 1991, Reinecke et al. 2014). Aufgrund der sehr wenigen bekannten Zähne, die darüberhinaus meist nur bruchstückhaft erhalten sind, ist eine Artbestimmung bei diesen Exemplaren nicht möglich. Fossil sind derzeit folgende Arten bekannt:

Heptranchias tenuidens (Leriche, 1938); Abbildungen der Erstbeschreibung (als Notidanus tenuidens)
Heptranchias karagalensis Kozlov in Zhelezko & Kozlov, 1999, lateraler Unterkieferzahn, linguale Ansicht, Holotyp GIK No. 15478/7 © State Darwin Museum, Moscow
Heptranchias ezoensis Applegate & Uyeno, 1968; lateraler Unterkieferzahn, Holotyp (NSMT 7421); Kashima, Yubari City, Hokkaido; Oberes Oligozän; © Yukimitsu Tomida, National Museum of Nature and Science, Tsukuba City, Japan

Die rezente Art Heptrachias perlo wurde fossil aus dem Serravallium, Mittelmiozän von Italien nachgewiesen (Cigala-Fulgosi, 1977).

Beschreibung:

Die Lateralzähne des Unterkiefers sind labio-lingual stark abgeflacht und erreichen maximal eine Breite von ca. 15 mm. Die dominante Hauptspitze ragt in der Regel deutlich über die nachfolgenden distalen Nebenspitzen hinaus. Am mesialen Kronenrand der Hauptspitze befinden sich bis zu zwei Nebenspitzen, wovon die zweite deutlich größer ausgebildet ist und annähernd die Größe der ersten distalen Nebenspitze erreichen kann. Die der Hauptspitze distal nachfolgenden vier bis neun Nebenspitzen nehmen zuerst an Größe zu und anschließend wieder ab. Die Wurzel, die einen annähernd rechteckigen Umriss zeigt, ist relativ nieder.

Heptranchias sp., anteriorer Oberkieferzahn, Breite: 8,1 mm, Thalberg-Schichten, Untere Meeresmolasse, Unteres Egerium, Sammlung Balsberger, Foto: Thomas Reinecke

Die Oberkieferzähne variieren in ihrer Form sehr deutlich. Die anterioren Zähne sind stets höher als breit, und weisen eine schlanke, sehr deutlich nach distal geneigte sigmoidal gekrümmte Spitze auf, die im Bereich nahe der Symphyse von keinen weiteren Seitenspitzen flankiert wird. Sowohl die linguale als auch labiale Kronenseite ist glatt und konvex gekrümmt. Der basale Umriss der Kronen ist hierbei elliptisch. Die mesiale Schneidekante reicht bis zur Basis der Krone. Die niedere Wurzel ragt mesial und distal deutlich über die Kronenbasis hinaus.
Die lateralen Zähne haben eine kräftige, nach distal geneigte Hauptspitze, die distal von keiner bzw. einer undeutlich ausgeprägten, sehr kleinen Nebenspitze flankiert wird. Der mesiale Schneiderand kann ein bis zwei Nebenspitzen aufweisen, ist ansonsten jedoch glatt. Die Wurzel ist nieder und im Umriss rechteckig.

Heptranchias sp., lateraler Oberkieferzahn, Breite: 6,1 mm, Thalberg-Schichten, Untere Meeresmolasse, Unteres Egerium, Sammlung Balsberger, Foto: Thomas Reinecke
Heptranchias sp., lateraler Oberkieferzahn, Breite: 6,1 mm, Thalberg-Schichten, Untere Meeresmolasse, Unteres Egerium, Sammlung Balsberger, Foto: Thomas Reinecke
Heptranchias sp., lateraler Oberkieferzahn, Breite: 3,6 mm, Thalberg-Schichten, Untere Meeresmolasse, Unteres Egerium, Sammlung ex Pollerspöck, Foto: Thomas Reinecke
Heptranchias sp., lateraler Oberkieferzahn, Breite: 3,6 mm, Thalberg-Schichten, Untere Meeresmolasse, Unteres Egerium, Sammlung ex Pollerspöck, Foto: Thomas Reinecke
Heptranchias sp., lateraler Oberkieferzahn, Höhe 6mm, Plesching, Sammlung und Foto: Stefan Koller

Verbreitung (geografisch/stratigraphisch) in der Molasse:

Deutschland:

Egerium:

Ottnangium:

Österreich:

Egerium:

Schweiz:

Burdigalium (St.-Gallen-Formation):

Literaturliste (in Zusammenarbeit mit www.shark-references.com):