Oxyrhina exigua

4. Art: Art: Oxyrhina exigua n. sp.

Taf. II. Fig. 20-25.

Tafel II aus Probst 1879: Beiträge zur Kenntniss der fossilen Fische aus der Molasse von Baltringen. Hayfische. Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg, 35: 127–191

Während die zuvor beschriebenen Arten des Geschlechts Oxyrhina stattliche grosse Zähne hinterlassen haben, stellt sich uns noch eine Art dar, deren Zähne sich innerhalb der bescheidenen Grösse von 0,01m Höhe bewegen. Agassiz hat eine kleine Oxyrhina-Art aus der Kreide als O. minuta und eine andere (O. leptodon) aus der Molasse beschrieben. Die letztere, die hier allein in Betracht kommt, stimmt jedoch mit unsern Zähnen nicht überein. Wir möchten es für wahrscheinlich halten, dass die der O. leptodon zugeschriebenen Zähne nichts anderes sind, als die ziemlich in der Zahnreihe zurückstehenden Zähne von O. Desorii oder irgend einer anderen Art dieses Geschlechts.

Die verschiedenen Zahnformen, die dem Geschlecht eigentümlich sind, lassen sich auch bei der O. exigua nachweisen. Die Vorderzähne, Fig. 20 von aussen und Fig. 21 von innen abgebildet, stehen zwar auf ihrer Basis aufrecht; die Schmelzspitze ist jedoch doppelt geschwungen, zuerst (unten) nach innen und in ihrem oberen Theile nach aussen geneigt. Die Aussen- und Innenseite sind oben durch eine jedoch nicht die ganze Länge herablaufende hervortretende Schneide von einander geschieden; nach unten fliessen die äussere und innere Seite rundlich zusammen. Die Basis ist kräftig. die Hörner derselben jedoch kurz und stumpf, oft kaum oder gar nicht frei herausgehend.

Den Zahn Fig. 22 fassen wir wegen seiner geringeren Grösse und der mehr horizontal sich ausarbeitenden Basis als den Üebergangszahn an der dritten Stelle des Oberkiefers auf. Die Backenzähne Fig. 23-25, sämmtlich von der Innenseite dargestellt, zeigen die seitlich geneigte Form. Aussen und Innenseite sind hier durch eine ganz herablaufende Kante getrennt. Auch diese Zähne zeigen von ihrer Vorderseite gesehen eine doppelte Biegung, zu unterst nach innen, zu oberst nach aussen hin.

Zu dem Geschlecht Alopecias, mit welchen die Zähne Fig. 23-25 einige Ähnlichkeiten zeigen, können dieselben doch nicht gebracht werden, weil, wie wir später zeigen werden, die Zähne dieses Geschlechts unter sich fast ganz gleich sind und kein oder kaum ein anderer Unterschied zwischen vordern und hintern Zähne obwaltet als der Grösse.