Ordnung: Squaliformes Goodrich, 1909 Dornhaiartige
Familie: Somniosidae Jordan, 1888
Gattung: Palaeocentroscymnus Pollerspöck, Flammensbeck & Straube, 2018
Typusart: Paraetmopterus horvathi Underwood & Schlögl, 2013
†Palaeocentroscymnus horvathi (Underwood & Schlögl, 2013)
Holotypus: SNM (Slovak National Museum) Z 27473, Unterkieferzahn
Typlokalität und Stratum typicum: Cerová−Lieskové, Wiener Becken, Slovakische Republik, Lakšárska Nová Ves Formation, oberes Karpatium (= oberes Burdigalium)
Synonyme: Paraetmopterus horvathi Underwood & Schlögl, 2013
Maximalgröße: h: max 1,5 mm, b: – 1 mm
Beschreibung:
Die Unterkieferzähne sind labio-lingual stark komprimiert und mit Ausnahme der Mundwinkelzähne stets deutlich höher als breit (Faktor 1,2-1,9), bei anterioren bzw. lateralen Zähnen ist die Wurzel deutlich höher als die Zahnkrone, die Krone ist sehr stark nach distal geneigt, der Kronenrand ist nicht gezähnelt, distal ist stets ein Talon ausgebildet, die Spitze reicht nie über das distale Talon hinaus, der Schmelzrand zur Wurzel hin ist lingual leicht gewellt und steigt im Bereich des distalen Talons im flachen Winkel hin an, unter dem Schmelzrand befinden sich lingual bei anterioren bzw. lateralen Zähnen zwei deutliche Foramina, lediglich bei posterioren bzw. Mundwinkelzähnen kann distal ein drittes, kleineres Foramen sowie zentral in der Wurzelfläche ein viertes Foramen ausgebildet sein. Auf beiden Seiten der Wurzel ist deutlich die Überlappungsfläche der Zähne zu erkennen, die unterhalb des Talons beginnt und maximal bis zur Hälfte der Wurzel reicht. Die Wurzel selbst ist annähernd rechteckig ausgebildet, lingual ist keine Basalfurche ausgebildet. Labial reicht der leicht gewellte Schmelzrand in etwa zur Mitte des Zahnes. Labial sind in der Regel drei oder vier sehr große Formina vorhanden. Der untere Wurzelrand ist in den meisten Fällen gerade ausgebildet, kann aber in der Mitte eine Einkerbung aufweisen, die dann bis kurz vor ein zentral und mittig gelegenes Foramen reicht.
Die Oberkieferzähne sind stets einspitzig, die Krone steht senkrecht und ist auch bei lateralen/posterioren Zähnen nicht oder nur sehr schwach nach distal geneigt. Die Zahnkrone ist bei anterioren bzw. lateralen Zähnen schlanker und höher, posteriore Zähne haben eine breite und gedrungene Zahnkrone. Auffallend ist die zum Teil deutlich erkennbare mesio-distale Verbreiterung der Zahnkrone im etwas der Mitte der Krone. Insbesondere in dem Bereich der Kronenverdickung ist ein deutlich erkennbarer Schmelzrand ausgebildet. Lingual ist die Krone stark, labial nur leicht konvex gekrümmt. Es ist keine Ornamentation vorhanden. Die Wurzel ist kräftig, zum Teil rechteckig und bildet zwei Wurzelloben aus, die je nach Stellung des Zahnes variieren. Im Bereich der Symphyse werden die Loben auf zwei schlanke, nahe beieinanderstehende und senkrecht nach unten weisende Spitzen reduziert, ansonsten sind sie deutlicher ausgeprägt und weisen in der Regel nach unten. Lingual ist ein mittiges, zentrales Foramen ausgebildet. Labial ist der Kronenrand zur Wurzel hin gerade, ohne Apron.
Verbreitung (geografisch/stratigraphisch) in der Molasse:
Deutschland:
- Walbertsweiler, Baden-Württemberg (Barthelt et al. 1991)
Österreich:
- Traunpucking, Oberösterreich (Pollerspöck et al. 2018)
- Graben, Oberösterreich (Pollerspöck et al. 2018)
- Wallern an der Trattnach, Oberösterreich (Bracher & Unger 2007)
Vorkommen außerhalb der Molasse:
Slovakische Republik – Miozän:
- Cerová-Lieskové (Underwood & Schlögl 2013)
Sonstige Vorkommen:
- Alicante, Spanien, Mittleres Miozän, Serravallium (Martínez-Pérez et al. 2018)
- Japan, Mittleres Miozän, Gunma Prefektur (Takakuwa 2006)
Literaturliste (in Zusammenarbeit mit www.shark-references.com):