Chaenogaleus affinis

Ordnung: Carcharhiniformes Compagno, 1973 Grundhaiartige

Familie: Hemigaleidae Hasse, 1879

Gattung:  Chaenogaleus Gill, 1862

Typusart :  Hemigaleus macrostoma (Bleeker, 1852) (=Synonym von Chaenogaleus macrostoma)

Chaenogaleus macrostoma (BLEEKER, 1852), weibliches Tier, 90 cm Länge, gefangen 2003 bei Dibba, Golf von Oman © Aaron C. Henderson, SFS · Center for Marine Resource Studies

Chaenogaleus affinis (Probst, 1878)

Syntypen: Probst, 1878, Taf. 1, Fig. 64 – 67 Paläontologische Sammlung der Universität Tübingen

Chaenogaleus affinis , Syntypen, ex Tafel 1, Figur 64 – 67, Fotos: Thomas Reinecke, Bochum

Typlokalität und Stratum typicumBaltringen Horizont, Baltringen – Formation, Baden Württemberg, SW-Deutschland, mittleres Ottnangium

Synonyme: Catulus aff. gutatum (Probst, 1879), Eugaleus affinis (Probst, 1878), Galeorhinus affinis (Probst, 1878), Galeus affinis Probst, 1878, Scyliorhinus guttatum (Probst, 1879), Scyliorhinus joneti Cappetta, 1970, Scyllium guttatum Probst, 1879

Text der Erstbeschreibung:  Probst, 1878 Seite 139 – 140 & Tafel I Fig. 64-67

Größe: h – 6 mm

Beschreibung:

Zähne des Oberkiefers zeigen eine deutliche gradiente Heterodontie. Dabei besitzen anterolaterale Zähne eine relativ schlanke, jedoch deutlich nach distal geneigte Hauptspitze, welche sich manchmal auch leicht sigmoidal krümmt. Die distale Schneidekante ist entweder gerade oder konvex ausgebildet und durch eine Kerbe deutlich von dem angrenzenden, stark gezähnelten, distalen Talon getrennt. Der Talon trägt meist zwischen 5 – 6 Zähnchen, welche gradient nach distal an Größe abnehmen. Die mesiale Schneidekante ist glatt und reicht von der Hauptspitze bis zur Wurzelbasis, wo sie manchmal einen gezähnelten Kamm ausbildet. Die Zahnkrone ist auf beiden Seiten glatt und leicht konvex. Die Wurzel tritt in mesialer und distaler Richtung deutlich unter der Krone hervor. Die Labialseite der Wurzel ist dabei sehr niedrig, die Lingualseite hingegen erscheint triangular und besitzt zentral unter der Hauptspitze eine kleine Wurzelprotuberanz, in der ein Nährkanal eingebettet ist. Der Nährkanal trennt die beiden Wurzeläste voneinander, sodass es einem holaulacorhizen Vaskularisationssystem der Wurzel entspricht.

anterolateraler Zahn, lingual, labial, Sammlung Bracher

Zähne des Oberkiefers aus mehr lateralen Zahnpositionen besitzen eine breitere Zahnbasis mit einer stärker nach distal geneigten Hauptsitze. Die Hauptspitze kann so stark geneigt sein, dass sie das distale Ende der Wurzel erreicht. Die Hauptspitze ist bei diesen Zahnpositionen deutlicher sigmoidal gekrümmt als bei Zähnen in weiter anterioren Positionen. Im weiteren Verlauf werden die Zahnkronen bis zum Mundwinkel immer niedriger, jedoch ohne sigmoidale Ausprägung der Hauptspitze.

Lateralzahn, labial, lingual, Sammlung Bracher

Zähne des Unterkiefers sind in der Form deutlich von Zähnen des Oberkiefers zu unterscheiden (= dignathe Heterodontie). Die Unterkieferzähne sind generell höher als breit und weisen, ebenso wie die Zähne des Oberkiefers, eine gradiente Heterodontie auf. Die Hauptspitze der Zähne von vorderen Positionen zeigt meist nur eine leichte oder keine signifikante distale Neigung. Diese anterioren Zähne besitzen sowohl auf mesialer als auch auf distaler Seite einen eher glatten Talon, auf dem sich 0-2 Zähnchen ausbilden können. In Profilansicht sind die Zähne stark zur Zahninnenseite (lingual) geneigt.

Unterkieferzähne von Chaenogaleus affinis Probst, 1878 aus Reinecke et al. 2011 (Text-Fig. 19). Paläontologische Sammlung der Universität Tübingen. Fotos: Thomas Reinecke, Bochum.

Unterkieferzähne aus mehr lateralen Zahnpositionen besitzen eher einen gezähnelten Talon. Die Wurzel zeigt in basaler Ansicht bei allen Zähnen des Unterkiefers eine deutlich verbreiterte Basis, welche durch den Nährkanal in zwei Wurzeläste separiert wird.

 

Verbreitung (geografisch/stratigraphisch) in der Molasse:

Deutschland:

Ottnangium:

Österreich

Eggenburgium:

Ottnangium:

Außerhalb der Molasse:

Badenium aus Schultz 2013 : Wiener Becken (NÖ), Nußdorf (Wien), Baden Sooß (NÖ), Bad Vöslau (NÖ), Gainfarn (NÖ), Kaisersteinbruch (BGLD), Steirisches Becken, Neudorf an der March (Slowakei), Kienberg bei Mikulov (Tschechische Republik)

Oberes Burdigalium:

Weitere Länder

Literaturliste (in Zusammenarbeit mit www.shark-references.com):