Squatina sp.

Ordnung: Squatiniformes De Buen, 1926

Familie: Squatinidae de Blainville 1816

Gattung: Squatina Dumeril, 1806

Typusart: Squalus squatina Linnaeus, 1758

Gemeiner Engelhai (Squatina squatina), Gervais et Boulart – Les poissons Gervais, H.
Zahnreihe des rechten Ober- und Unterkiefers von der rezenten Art Squatina africana Regan, 1908 aus Bracher & Unger (2007)
Squatina squatina (Linnaeus, 1758), männliches Exemplar, 85 cm lang, Nordsee, repräsentative Unterkieferzähne © Jacques Herman, Beigem (Grimbergen), Belgien

Bemerkung:

Engelhaie sind mit derzeit 24 gültigen rezenten Arten (Pollerspöck & Straube 2019 – www.shark-references.com, Stand 12/2019) eine durchaus diverse Gattung , die mit mindestens einer Art im Molassebecken vetreten ist. Aufgrund der schwer zu unterscheidenden morphologischen Merkmale einiger rezenter Arten, empfehlen manche Autoren auf eine Bestimmung auf Artniveau im Neogen zu verzichten (Cappetta & Nolf 1991; Ward & Bonavia 2001). Tatsächlich ist die Zahnmorphologie dieser Gattung sehr stabil und adaptierte oder veränderte sich seit dem Erstauftreten im späten Jura kaum (Cappetta 2012). Hinzu kommt eine ausgeprägte disjunkt monognathe Heterodontie sowie eine dignathe Heterodontie, wodurch die Gültigkeit mancher beschriebener Arten, basierend auf isolierten Zähnen, angezweifelt wird (z.B. Reinecke et al. 2011; Reinecke et al. 2014).

Zähne dieser Gattung werden in der Molasse häufig S. subserrata (Münster, 1846) zugeordnet (z.B. Vialle et al. 2011; Schultz 1972, Schultz 2013), jedoch vertreten wir die Auffassung von Cappetta & Nolf (1991), Ward & Bonavia (2001), sowie Reinecke et al. (2011) und verzichten auf eine Bestimmung auf Artniveau aufgrund von minimalen Merkmalsunterschieden.

Größe: h – 10mm

Beschreibung:

Anteriore Zähne besitzen eine symmetrische Krone mit einer relativ geraden Hauptspitze, welche sich stark nach lingual neigt. Die Zähne sind meist etwas breiter als hoch (Oberkiefer) oder höher als breit (Unterkiefer) und besitzen mesial und distal ein gleich entwickelten Talon ohne Nebenspitzen. Die anterioren Zähne des Unterkiefers sind dabei deutlich größer als jene vom Oberkiefer. Die Schneide teilt die Zahnkrone in eine gleichmäßig stark konvex gekrümmte Lingual- und Labialseite. Sie setzt sich mesial und distal auf den mäßig hohen und langen Talons fort. Labial besitzen Zähne von Engelhaien einen charakteristischen, jedoch schmalen Apron, welcher sich als Fortsatz bis unter den basalen Rand der Wurzel erstreckt. Die Wurzel ist in basaler Ansicht beinahe dreieckig, flach oder leicht konkav mit einem Zentralforamen. In orolingualer Ansicht besitzt die Wurzel eine stark ausgeprägte Uvula, der die Wurzel in zwei Hälften teilt. Neben diesem auffälligen Wulst befinden sich linguale Foramina die subparallel zu dem lateralen Talon verlaufen.

Squatina subserrata, Lateralzähne Unterkiefer, labial, basal, profil aus Bracher & Unger 2007

Laterale Zähne sehen jenen der anterioren Positionen sehr ähnlich, unterscheiden sich jedoch durch die seitlich weit ausgezogenen Zähne. Resultierend sind laterale Zähne im Ober- und Unterkiefer breiter als hoch und haben eine leichte distalen Neigung.

Verbreitung (geografisch/stratigraphisch) in der Molasse:

Deutschland:

Egerium:

Eggenburgium:

Ottnangium:

Österreich

Egerium:

Eggenburgium:

Ottnangium:

Außerhalb der Molasse (beispielhafte Aufzählung):

Egerium:

Badenium:

Karpatium:

Literaturliste für alle nominellen Squatina-Arten in der Molasse, darunter S. subserrata (in Zusammenarbeit mit www.shark-references.com):