Rolfodon bracheri

Ordnung: Hexanchiformes De Buen, 1926  Sechs- und Siebenkiemerhaie

Familie: Chlamydoselachidae Garman, 1884

Gattung: Rolfodon Cappetta, Morrison & Adnet, 2019

Typusart : Rolfodon ludvigseni Cappetta, Morrison & Adnet, 2019

Chlamydoselachus anguineus Garman, 1884, männliches Individuum, Gesamtlänge: 137 cm; Gewicht: 5950 kg; Fangdatum: 16.02.2004; Fangort: 18 Seemeilen westlich von Cape Sáo Vicente, Portugal © Rui Coelho, University of Algarve, Faro, Portugal
Chlamydoselachus anguineus Garman, 1884, weibliches Individuum, Gesamtlänge: 177 cm; gefangen in einer tiefe von 695 m, ca. 12 Seemeilen vor der Küste von Galizien © Toño Maño, Tiburones en Galicia, Spain

Rolfodon bracheri  Pfeil, 1983

Anmerkung: Die Gattungen Rolfodon und Dykeius wurden erst kürzlich von Cappetta, Morrison & Adnet, 2019 für die fossilen Arten eingeführt.

HolotypusBSP1982 IX 66

ParatypusBSP1982 IX 67BSP1982 IX 68BSP1982 IX 69BSP1982 IX 70;BSP1982 IX 71BSP1982 IX 72BSP1982 IX 73BSP1982 IX 74BSP1982 IX 75BSP1982 IX 76BSP:1982 IX 77BSP1982 IX 78BSP1982 IX 79BSP1982 IX 80BSP1982 IX 81BSP1982 IX 82BSP1982 IX 83BSP1982 IX 84BSP1982 IX 85BSP1982 IX 86BSP1982 IX 87BSP1982 IX 88

Typlokalität und Stratum typicum: Offenhausen, Sandgrube 1 km W von Offenhausen, 15 km W von Wels, Österreich, Ottnangium, NN 3, Atzbacher Sande

Synonyme: keine

Maximalgröße: b: bis 12 mm

Beschreibung: Die Ober- und Unterkieferzähne sind in ihrer Grundform fast identisch. Eine zweifelsfreie Zuordnung der fossilen Einzelzähne in diese Kategorien ist daher nicht möglich. Innerhalb der Zahnserie ist eine kontinuierliche Größenabnahme von mesial nach distal festzustellen.

Die Zähne von Rolfodon bracheri bestehen aus drei Spitzen: einer zentralen, etwas größeren Hauptspitze und den beiden wenig kleineren mesialen und distalen Spitzen. Sie sind kräftig nach lingual gebogen; die seitlichen Spitzen etwas stärker als die Zentralspitze. Alle sind sehr spitz, an der Basis aufgewölbt, und sie verjüngen sich gleichmäßig nach oben. Die beiden seitlichen Spitzen sind apikal außerdem sigmoidal gekrümmt. An den Spitzen sind die Schneiden markant ausgebildet. Sie sind, betrachtet man den Zahnquerschnitt, leicht nach labial versetzt und trennen eine flach gewölbte Labial- von einer etwas stärker gerundeten Lingualseite. Im unteren Drittel der mesialen und distalen Spitzen tritt an den – der Hauptspitze zugewandten Schneiden – sehr häufig eine grobe Zähnelung auf, die nur ganz vereinzelt und in abgeschwächter Form auch an der äußeren Schneidkante vorhanden sein kann (siehe nachfolgende Abbildungen). Es handelt sich dabei um ein Merkmal, das diese untermiozäne Form von anderen Rolfodon-Arten unterscheidet.

Einen Hinweis auf die Stellung des Zahnes innerhalb der Zahnserie geben die Schmelzfalten auf der Labialseite der Spitzen. Sie sind bei den Zähnen aus dem mesialen Kieferbereich weniger stark ausgebildet als bei den seitlichen und hinteren Zähnen. Sie verlaufen in unregelmäßigen Abständen annähernd parallel oder auch netzartig verknüpft von der Kronenbasis bis fast zur Zahnspitze.

Zwischen der Hauptspitze und den beiden seitlichen Spitzen sind unterschiedlich hohe, schlanke, freistehende, sekundäre Spitzchen eingefügt. Am rezenten Material lässt sich bei diesen Spitzchen ein Sexualdimorphismus belegen: sie sind bei den Weibchen schlanker, weniger hoch und spitz als bei den männlichen Tieren. Eine Übertragung dieser Beobachtung auf das Fossilmaterial wäre nur dann möglich, wenn entsprechend große Mengen Vergleichsmaterial vorlägen. Doch gerade diese Spitzchen gehen leider sehr häufig schon bei der Fossilisation oder der Bearbeitung des Fundmaterials verloren.

Die im groben Umriss fast trapezförmige, ziemlich flache Wurzelplatte ist rechtwinklig von den Zahnspitzen abgebogen und an ihrer Schmalseite keilförmig eingekerbt. Dadurch werden zwei Fortsätze gebildet, die nach lingual abfallend als Überlappungsflächen fungieren. An ihrem Scheitelpunkt öffnet sich das zentrale Foramen. Die Basalseite der Wurzel ist insgesamt leicht gewölbt. Kleine, ovale Mulden, die durch feine Wülste begrenzt sind, markieren die basalen Überlappungsflächen. In der Wurzelmitte verläuft nach lingual versetzt ein schmaler Nährkanal, der im zentralen Basalforamen endet. Weitere kleinere Foramen können über die ganze Würzelfläche verteilt sein.

Verbreitung (geografisch/stratigraphisch) in der Molasse:

Deutschland:

Ottnangium:

Österreich:

Ottnangium:

Vorkommen außerhalb der Molasse:

Japan (Goto, 2004).

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