1. Art: Scymnus triangulus n. sp.
Taf. III. Fig. 35, 36.
Die Zahnspitzen selbst sind sehr einfach und ganz gleichförmig geformt; sie bilden ein gleichschenkliges und fast gleichseitiges Dreieck; dabei sind die Zähne sehr dünn, die Aussenseite plan (Fig. 35), aber auch die Innenseite (Fig. 36) so wenig gewölbt, und der Schmelz auf beiden Seiten so gleichmässig weit herabreichend, dass, wenn die Basis abgebrochen ist, man kaum im Stande ist, Aussen- und Innenseite zu unterscheiden. Mit der Basis erreichen die Zähne eine Höhe von 0,006 m und eine Breite von 0,003 m, bleiben aber öfter hinter dieser Grösse zurück, als sie dieselbe überschreiten. Auf der Aussenseite Fig. 35 ist die Basis glatt und ist nur durch den verticalen Schlitz in zwei Lappen getheilt. Diesen Schlitz halte ich für den Nährkanal des Zahnes. Auf der Innenseite (Fig. 36) derselben bemerkt man eine schwache Leiste, welche sich horizontal etwas oberhalb der Mitte der Basis hinzieht; der Schlitz reicht bis an diese Leiste hin.
Unter den lebenden Arten gibt es solche, deren Zahnränder gezähnelt sind (z. B. Sc. lichia); aber auch ungezähnelte (Sc. brasiliensis). Die fossilen sind ungezähnelt; auch mit der Lupe ist keine Zähnelung zu erkennen. Der Rand ist durchscheinend, was bei der grossen Dünnigkeit der Zähne nicht auffallen kann. Die beschriebenen Zähne gehören dem Unterkiefer an; an der Spitze des Oberkiefers befinden sich bei den lebenden Thieren eine kleinere Anzahl zackiger und nadelförmiger Zähne, die jedoch, wie das Stuttgarter Exemplar zeigt, ebenfalls die geschlitzte Basis besitzen. Im fossilen Zustande kenne ich solche Zähne nicht mit Sicherheit. Wohl kommen Zähne vor, welche diese Form haben, aber bei keinem hat sich die charakteristische Basis erhalten. Diese Basis bricht allerdings sehr leicht ab und unter den ca. hundert Stücken dreieckiger Schmelzplatten der Unterkieferzähne von Baltringen und Umgehung hat sich dieselbe nur bei 6 Zähnen mehr oder weniger gut erhalten. Es wäre somit leicht möglich, dass die Oberkieferzähne wirklich gefunden sind, aber es lässt sich nicht mit irgend einer Bestimmtheit nachweisen, so lang sich kein Exemplar mit erhaltener Basis vorfindet. Professor Kner beschreibt die Zähne eines lebenden Geschlechts Leius, dessen Unterkieferzähne die gleichen Umrisse zeigen, wie die fossilen der Molasse. Dieselben sind jedoch so eingerichtet, dass ein Zahn an den andern angeheftet ist. Von diesem Zusammenheftungsapparat ist an den fossilen Zähnen der oberschwäbischen Molasse nichts zu sehen. Dr. Winkler veröffentlicht im Archives de Musee Teyler 1876, IV, Taf. II, Fig. 13 einen Zahn, den er Corax tituratus benennt. Derselbe gehört jedoch offenbar zum Geschlecht Scymnus. Er stammt aus dem Eocen von Brüssel